Das war meine Erfahrung mit „Aktion 20.000“.
Die Regionalstelle Stellvertretung hat die Anwesende mit „willkommen“ zu der Veranstaltung Aktion 20.000 begrüßt und sagte, „die Aktion ist bestimmt jedem aus den Medien bekannt“. Er stellte den Projektleiter Hrn. Thomas Schubernigg der Fa. Gegko vor, und verließ den Raum.
Thomas Schubernigg kündigte an, dass für diese „Aktion 20.000“, Personen 50+ und Personen die seit mind. 1 Jahr arbeitslos gemeldet sind, sind geeignet. Mitarbeiterinnen der Verein werden Vorstellungsgespräche an vier Tische führen, sagte er und hat gleich vier Kandidaten eingeladen, Platz an den vier Tischen zu nehmen.
Das war die Einführung! Keine 2 Minuten! Kein Wort über „Aktion 20.000“, kein Wort über den Verein Gegko! Kein Wort über die Konditionen! NICHTS !
Bis einen Tischplatz frei wurde, habe ich mich in der Runde der Interviewerinnen angeschaut. So entdeckte ich die Frau D., die mit mir die Projektmanagement Ausbildung besuchte. Aha, dachte ich mir! Sie hat also die Seite gewechselt.
Als ich an einen Tisch Platz nahm, wurde ich eingeladen „über mich etwas zu erzählen“. Danach wurden mir folgende Fragen gestellt:
- als was ich gerne arbeiten würde
- ob ich gesundheitliche Einschränkungen habe
- welche Hobbys ich habe
- ob ich Mitglied in einem Verein bin
- was ich gerne mache
Zum Schluss hätte ich das Blattpapier, worauf die Dame die ganze Zeit meine Antworten notierte, unterschreiben müssen. Als ich sagte, dass ich jetzt auch einige Fragen habe, ist die Gegko Mitarbeiterin in Panik geraten. Sie drehte das Papier wieder zu sich, ohne zu sehen, dass ich nicht unterschrieben habe, und rief ihren Chef. Dieser hat mich eingeladen raus aus dem Raum zu gehen, „um den Platz für die anderen Kandidaten freizulassen“.
Meine erste Frage an Herrn Schubernigg war, ob er mit den gleichen Methoden wie vor ein paar Jahren arbeitet, als er mich gezwungen hat, den Arbeitsvertrag sofort an Ort und Stelle zu unterschreiben.
Er sagte, er glaube nicht, dass es so war.
Ich antwortete, es war genau so, sonst würde ich ihn jetzt nicht darauf ansprechen. Ich sagte ihm, sollte es noch einmal das gleiche passieren, werde ich sicher nicht sofort unterschreiben, weil ein seriöser Betrieb, wird doch nie verweigern, den Arbeitsvertrag mitzunehmen. Das habe ich in meine ganze Karriere bei keiner Firma erlebt.
Dann folgte aus meiner Seite die nächste Fragen: wie lange die Beschäftigung dauert und was man verdient, weil ich werde sicher nicht mehr wie beim letztes Mal akzeptieren, dass ich weniger als Notstandhilfe bekomme. Schon wieder hat sich Herr Schubernigg überrascht gezeigt (schluckte wieder runter) und sagte er kann sich an mich erinnern, aber er weiß nicht, wie es war.
Er gab mir seine Visitenkarte, ich soll ihm den damaligen Arbeitsvertrag zukommen lassen.
Ich fragte warum, ob er vor hat, jetzt nach mehreren Jahren mir die Differenz zu zahlen. Er war erstaunt von meiner Frage und sagte, das sei nicht möglich.
Jetzt werden die Mitarbeiter direkt von Gemeinden eingestellt, sagte er.
Ich fragte, ob schon wieder mit einem Lohn für Transitarbeitskräfte und er antwortete nein, nach einem Kollektivvertrag. Ist das legal, fragte ich? Ich wurde nur mit großen Augen angeschaut, ohne eine Antwort zu bekommen.
Noch eine Frage stellte ich, betreffend der „Sozialpädagogische Betreuung“, ob es diese noch gibt.
Die Antwort war, nur für bestimmte besondere Fälle.
Ich fragte, was für ein besonderes Fall ich war, weil ich diese Betreuung hatte. Darauf hat Herr Schubernigg nur wieder einmal runtergeschluckt.
Noch eine Frage stellte ich, betreffend der „Sozialpädagogische Betreuung“, ob es diese noch gibt.
Die Antwort war, nur für bestimmte besondere Fälle.
Ich fragte, was für ein besonderes Fall ich war, weil ich diese Betreuung hatte. Darauf hat Herr Schubernigg nur wieder einmal runtergeschluckt. Das werde ich auch nicht mehr akzeptieren, sagte ich, weil ich mich dabei wie ein Kind fühlte, wann die Eltern in der Schule kommen und mit der Lehrerin über mich reden. Es sei nicht in Ordnung, dass der Betreuer mit der Sekretärin, oder mit wem auch immer, hinter deinem Rücken über dich redet, ohne dass du dabei bist, zu hören um was es geht und eventuell dich zu verteidigen.
Schon wieder hat Herr Schubernigg nur runter geschluckt, ohne ein Kommentar abzugeben.
So funktionierte die „Jobbörse“ im Rahmen der „Beschäftigungsaktion 20.000“ in Leibnitz.
Leider wurden keine Informationen weitergegeben, weder von AMS noch von GEGKO.
Heute habe ich schon ein Angebot von AMS bekommen (siehe Anhang). Ziemlich schräg, weil ich für ein Job mit Kinder, weder Qualifikationen noch Erfahrung habe.
Anmerkung Aktive Arbeitslose: Durch mangelnde Information und Transparenz wird so die potentiell sinnvolle Aktion 20.000 um ihre Erfolgsmöglichkeiten gebracht. Bei der unpassenden Stelle handelt es sich um 6 Stellen als KindergartenhelferInnen bei der Volkshilfe. Ob eine Fachausbildung vorher gemacht wird, steht nicht in der Ausschreibung. Laut Steiermärkischem Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz – StKBBG müssen nämlich auch KindergartenhelferInnen eine pädagogische Ausbildung machen. Daher empfehlen wir immer vorher zu erkundigen ob es - wenn es um Jobs mit fachlichen Voraussetzungen geht - eine Fachausbildung vorher gemacht wird, denn sonst ist der Job garantiert nicht nachhaltig mensch landet und nach auslaufen der Förderung wieder beim AMS!